Rhönschafe auf HOFGUT RUDLOS

... die "weißbeinigen Schwarzköpfe" passen natürlich auch in den Vogelsberg!

Uns gefällt es hier richtig gut!
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Das Rhönschaf ist eine der ältesten Nutztierrassen Deutschlands. Die erste namentliche Erwähnung erfolgte 1844. In den Akten des Fuldaer Hochstiftes gilt es jedoch als sicher, dass das Rhönschaf schon wesentlich früher - vermutlich seit dem 16. Jahrhundert - in ähnlicher Form bestand. Nach der ältesten Abbildung von 1873 entspricht das Rhönschaf schon dem heutigen Typ. Es ist die einzige Rasse mit weißen Beinen und schwarzhaarigem, bis hinter die Ohren unbewolltem Kopf, ohne Hörner.

 

Berühmt wurde diese Schafrasse, seit Kaiser Napoleon I - am 10. Oktober 1813 durch ein Gefecht bei seinem Rückzug in der Rhön aufgehalten - von ihrem Fleisch zu essen bekam. Er veranlasste den Import von Schlachttieren durch Wanderherden von der Rhön bis nach Paris. Die Schafe der Rhön bekamen den wohlklingenden Markennamen "mouton de la reine", was soviel wie "königliches Schaf" bedeutet und die hohe Qualität des Fleisches (wohlschmeckendes Fleisch mit Wildcharakter) dokumentieren sollte. Mitte des 19. Jahrhunderts, als Schafe aus der Rhön bis nach Frankreich und England exportiert wurden, kamen die Rhönschafe von Thüringen bis zum Harz und im Quellgebiet der Werra vor,  später waren sie sogar in nahezu allen Gegenden des damaligen Deutschen Reiches bis nach Ostpreußen vertreten. Hunderttausende von Rhönschafen soll es zu dieser Zeit gegeben haben. Der Einbruch begann 1878 mit Einfuhrbeschränkungen nach Frankreich aufgrund von Viehseuchenbekämpfungskampagnen. Der Rückgang ging unaufhaltsam weiter, obwohl ab 1890 das Rhönschaf eine eigene Gruppe auf den Landwirtschaftsschauen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) bildete, 1921 in Weimar der Verband der Rhönschafzüchter gegründet wurde und es 1922 auf dem Kammergut Gerstungen die ersten Rhönschafbock-Auktionen gab. Um 1960 erreichten die Bestände mit nur noch 300 eingetragenen Herdbuchtieren in den alten Bundesländern ihren Tiefpunkt. Auch in den neuen Bundesländern schrumpfte der Bestand bis 1975 auf nur noch 100 Tiere, da das Rhönschaf eine nicht der staatlichen "Norm" entsprechende Tierrasse war. Zum Glück wurde jedoch in beiden Teilen Deutschlands die starke Gefährdung dieser Rasse erkannt. Anfang der 90er Jahre konnten wieder 2500 Herdbuchtiere verzeichnet werden.

 

1991 wurde das Rhönschaf von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur "Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres" erklärt. Durch die Förderung der Rhönschafe als bedrohte Rasse wuchs innerhalb des letzten Jahrzehnts der Bestand auf etwa 6500 Zuchttiere an und liegt heute im fünfstelligen Bereich, weshalb der Erhalt der Rasse gesichert erscheint. Das Rhönschaf steht derzeit auf der ROTEN LISTE der bedrohten Nutztierrassen in Deutschland (Vorwarnstufe).

 

Das Rhönschaf ist gut geeignet für raues, feuchtes Klima in den Mittelgebirgslagen. Es zeichnet sich durch harte Klauen (geringe Anfälligkeit gegen Moderhinke), gute Marschfähigkeit und problemlose Ablammungen aus. Diese Eigenschaften machen es geeignet für den Einsatz in der Landschaftspflege, insbesondere auf extensiv genutzten Grünlandstandorten. Auch zeichnet sich das Rhönschaf durch asaisonale Fortpflanzung aus, es gibt also rund ums Jahr Lämmer und feinstes Lammfleisch zum Genießen!

 

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